Interdisziplinäre Fachtagung
- 1./2. April 2022
- in Flossenbürg
Veranstalter
„Welche Erinnerung zählt?“: Wie Missbrauch von Frauen erinnert, reflektiert und bearbeitet wird – eine Bestandsaufnahme
Anders als der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen sind die Gewalterfahrungen von Frauen in der Kirche erst in den jüngeren Jahren auf breiter Ebene öffentlich geworden. Doch institutionellerseits wird die Thematik vernachlässigt, von kirchlicher ebenso wie von politischer Seite. Zwar kommt Gewalt gegen Frauen in lehramtlichen Verlautbarungen mittlerweile zur Sprache, zugleich reagieren kirchliche Verantwortungsträger nach wie vor sehr defensiv auf Missbrauch an Frauen innerhalb der Kirche. Er wird in kirchlichen Wortmeldungen kaum zugegeben, geschweige denn angemessen thematisiert oder aufgearbeitet. In jüngerer Vergangenheit wagen sich zusehends Frauen in die Öffentlichkeit, sie erinnern und erzählen ihre Erfahrungen; auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen greifen die Thematik vermehrt auf.
Auf Einladung der Regensburger Professur für Pastoraltheologie und Homiletik treffen sich nun zum ersten Mal Wissenschaftlerinnen zu einer Tagung, um eine Bestandsaufnahme zu erarbeiten: Wie wird Missbrauch von Frauen erinnert, reflektiert und bearbeitet? Wie kann das Thema wissenschaftlich fokussiert und vertieft werden? Welche Netzwerke braucht es in Zukunft? Und was sind die Konsequenzen für die weitere wissenschaftliche Aufarbeitung ebenso wie die notwendigen künftigen Schritte für Aufklärung und Prävention in Kirche und Gesellschaft?