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Judith König

Foto: Andreas Sturm

Judith König

Dr. theol., Akademische Rätin a. Z. an der Universität Regensburg

Auf dem Weg zu einer verantworteten Exegese im Kontext von Missbrauch und Vertuschungsgewalt: Das Beispiel der Johannesoffenbarung

Das Habilitationsprojekt stellt eine zentrale, innerhalb der Bibelwissenschaften aber bislang kaum diskutierte, Frage: Wie kann Exegese sachgemäß und gleichzeitig verantwortungsvoll im Kontext von Missbrauch und Vertuschungsgewalt betrieben werden?

Basierend auf der Grundannahme, dass für jegliches Missbrauchsgeschehen die Asymmetrie von Macht eine zentrale Rolle spielt, untersucht das Habilitationsprojekt zunächst die Machtdiskurse in einem ausgewählten biblischen Text, der Offenbarung des Johannes. Es fokussiert dabei auf die vier Frauenfiguren des Textes: Isebel, die Himmelsfrau, Babylon und die Braut Jerusalem.

In einem zweiten Schritt werden die Machtdiskurse in ausgewählten Zeugnissen von Missbrauch und Vertuschung analysiert, die einen Bezug zu den Frauenfiguren der Johannesoffenbarung oder zu Motiven, die mit den Frauenfiguren in engem Zusammenhang stehen, haben.

Die Verbindung beider Teile des Projekts führt schließlich zur zentralen hermeneutischen Frage des Projekts:

Wie verändert sich die Lektüre des biblischen Textes, wenn er mit Zeugnissen von Missbrauch konfrontiert wird, in denen Motive des Textes für die Anbahnung und das Framing von Missbrauch eingesetzt werden? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine missbrauchssensible Bibelwissenschaft?

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